Studie zur Allergen-Immuntherapie bei birkenpollenassoziierter Lebensmittelallergie
Die birkenpollenassoziierte Lebensmittelallergie („Kreuzallergie“) ist die häufigste Lebensmittelallergie. Dabei löst der Verzehr von verschiedenen Obst- und Gemüsesorten (z.B. Apfel, Haselnuss oder Pfirsich) bei Menschen, die gegen Birkenpollen allergisch sind, Beschwerden wie Juckreiz in Mund und Rachen aus. Betroffen sind ca. 70 % aller Birkenpollenallergiker in Europa.
Während es für Heuschnupfen und Asthma mit der Allergen-Immuntherapie (früher Hyposensibilisierung) eine Standardtherapie gibt, fehlt für die Lebensmittelallergie bisher eine derartige wirksame Therapieform. Daher wollen wir in einer placebokontrollierten Studie den Effekt einer Allergen-Immuntherapie mit Birkenpollen bei Patienten mit birkenpollenassoziierter Lebensmittelallergie untersuchen.
Hierfür suchen wir Studienteilnehmer und bitten um Ihre Unterstützung!
ABROGATE-Projekt: Neuartige Diagnose und Behandlung von Nahrungsmittelallergien
In den letzten Jahrzehnten hat die Prävalenz allergischer Erkrankungen, einschließlich Nahrungsmittelallergien, stetig zugenommen. Nahrungsmittelallergien und –unverträglichkeiten umfassen eine Gruppe unterschiedlicher Reaktionen auf unterschiedliche Nahrungsmittelallergene. Nahrungsmittelallergien gehen nicht nur mit einer großen Einschränkung der Lebensqualität einher, sondern können auch lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen hervorrufen. Bislang gibt es nur wenige Möglichkeiten zur Behandlung von Nahrungsmittelallergien. Betroffene können meist nur konsequent die Nahrungsmittel meiden, gegen die sie allergisch sind.
Unsere Studie ist ein Teilprojekt des groß aufgestellten Forschungsprojekts ABROGATE. Dieses hat zum Ziel, neue Lösungen zur Diagnose und Behandlung für Patienten mit allergischer Überempfindlichkeit gegen Lebensmittel zu finden.
ABROGATE wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Studienteilnahme
Unsere Studie zur birkenpollenassoziierten Lebensmittelallergie besteht aus zwei Teilprojekten. Eine Teilnahme ist an einer oder beiden Teilstudien möglich.
Teilstudie 1: Onlinebefragung zu Pollenallergie und Nahrungsmittelallergien
Die erste Teilstudie besteht in einer Befragung, die Einzelheiten zu bestehenden Allergien in einem online-Fragebogen erfasst.
Teilnahmevoraussetzungen:
- Birkenpollenassoziierte Lebensmittelallergie oder andere Nahrungsmittelallergien oder unverträglichkeiten
- Alter 18 bis 65 Jahre
Was Sie erwartet:
Online-Befragung über das Bestehen von Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, welche Lebensmittel im Alltag eine Rolle spielen sowie die Schwere der Symptome und deren Einfluss auf die Lebensqualität. Die Teilnahme ist einmalig und dauert etwa 15 Minuten.
Zum Online-Fragebogen der ABROGATE-Studie
Link muss später noch eingefügt werden
Teilstudie 2: Sublinguale Allergen-Immuntherapie bei birkenpollenassoziierter Lebensmittelallergie
Diese Teilstudie untersucht den Effekt einer sublingualen (d.h. mit Tabletten, die unter die Zunge gelegt werden) Immuntherapie mit Birkenpollen bei Patienten, die auf rohe Äpfel mit allergischen Beschwerden wie Juckreiz in Mund und Rachen reagieren.
Teilnahmevoraussetzungen:
- Allergie gegen Birkenpollen sowie allergische Reaktion beim Verzehr roher Äpfel
- Keine Hyposensibilisierung in den letzten 5 Jahren
- Alter 18 bis 65 Jahre
- Keine schweren Vorerkrankungen
Was Sie erwartet:
Die Teilnahme an dieser Studie dauert 4-6 Monate und umfasst 6 Besuche in unserer Klinik. Dabei erfassen wir jeweils Ihre allergischen Beschwerden. Über 4 Monate sollen Sie täglich eine Tablette einer Allergen-Immuntherapie mit Birkenpollen oder eine Tablette ohne Wirkstoff (Placebo) einnehmen. Die Birkenpollen-Tabletten (ITULAZAX) sind für die Behandlung von Heuschnupfen zugelassen und werden hierfür als Standardtherapie eingesetzt. Die Wirkung bei der birkenpollenassoziierten Lebensmittelallergie ist bisher nicht bekannt. Ob Sie ITULAZAX oder Placebo bekommen, entscheidet ein Zufallsverfahren und wird weder Ihnen noch dem Studienarzt bekannt sein.
Diese Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und wurde von der Ethikkommission der Technischen Universität München genehmigt.
PD Dr. Adam Chaker, Dr. Claudia Jerin, Zentrum Allergie und Umwelt / Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München,
E-Mail: allergie@mri.tum.de